Ein Projekt: the urban ninja
Der urban ninja hat das Schweben in der Stadt weltweit populär gemacht. Wie baue ich den Drachen für Null- und Leichtwind? Diese Original-Bauanleitung führt dich durch das Projekt. Zelebriere den neuen urbanen Flug-Style ohne Wind.
Baue deinen eigenen Leichtwinddrachen und fliege horizontal gleitend, Flatspins oder Dives. Einfach rumspielen. Der urban ninja ist für reaktive Flüge in sanften Winden bis Nullwind entwickelt worden und fühlt sich dank seiner Agilität im engen urbanen Umfeld besonders wohl: Parkplätze, Hinterhöfe, Parks und Indoor.
In normalen oder stärkeren Winden hängt er einfach oben im Himmel, perfekt auch für Kids und cool für Teens.
Der Drachen hat das Schweben in der Stadt weltweit populär gemacht und dieses neue Genre begründet. Für viele ist es der unkomplizierte Einstieg in die Welt des Nullwinddrachens generell, unsere wichtigste Erfindung.
Baue den Drachen
Ein Drachen-Plan für nicht-kommerzielle, private Zwecke. © ch 2025 horvath.ch
Wenn die Winde für die meisten Drachen zu sanft werden, nehmt eure ninjas und spielt zusammen ein bisschen im Himmel rum. Wähle dein Setup:
Waage 610 mm für agile Moves
Waage 630 mm für den normalen Style
Waage 650 mm für entspanntes Fliegen
Du wirst den Sweet-Spot für deine Waage-Geometrie während der ersten Flüge selber suchen und finden, um dann deinen persönlichen urbanen Schwebe-Style zu zelebrieren.
Der urban ninja ist Teil der aktuellen Produktepalette des Drachen-Labor™. Mit dieser Bauanleitung kannst du einen Dachen bauen, welcher dem von uns hergestellten und vertriebenen Original "the urban ninja ul" ähnlich ist.
Nominale Spannweite: ca. 1'360 mm
Höhe: ca. 1'000 mm
Gewicht:
ab 61 g mit Icarex und relativ normalen ø 3 mm Carbon-Rohren
ab 52 g mit unserem Bau-Set
Entfaltete Segelfläche: 0.71 m2
Effektive Flächenbelastung im horizontalen Flug: ab plus minus 84 g/m2 je nach verbautem Material.
Ganz unten findest du ein Glossar, deutsch-englisch.
1 Stückliste und Schablonen
Die in diesem Drachen verwendeten Carbon-Rohre sind Avia.125 - 3.1 mm, 7.5 g/m. Man bekommt sie meist in Längen von 1 oder 2 m.
Nun zum Drachen bauen: Bitte lies die Bauanleitung für diesen Drachen zuerst zu Ende, und beginne erst dann, die Materialien und Teile vorzubereiten.
Dann druckst du das Schnittmuster aus:
Schneide links vom zentralen Falz der späteren Panels das Papier weg. Dann machst du 3 mm Löcher an den Ecken und den Marken an der Leitkante. Das Mass 110 mm zeigt den oberen Befestigungs-Punkt der Waage.
Die beste Methode ist, die Konturen direkt auf das gefaltete Segel zu zeichnen.
Die Bilder dieser Bauanleitung zeigen Details oft sehr gross, aus kurzer Distanz aufgenommen. Als Anhaltspunkt für die Grössenverhältnisse kannst du die Quadrate im Icarex-Stoff nehmen: sie sind cirka 10 mm gross.
Westliche Drachenbauer von Designs wie Rokkaku, Delta, Genki, Cody usw. werden erstaunt sein, wie klein und genau die Details am urban ninja ausgebildet sind. Leute hingegen, die sich mit indischen Kampfdrachen oder North American fighter kites beschäftigen, müssen sich Alles etwa doppelt so gross denken.
2 das Segel
Bei Verwendung des Schnittmusters: Falte das Icarex scharf, lege die Schablone drauf und richte die linken Kanten aus.
Markiere alle Punkte durch die Löcher hindurch. Jetzt entfernst du die Schablone und schneidest mit Cutter und Lineal das noch immer gefaltete Icarex-Panel.
Schneide an der Leitkanten-Marke einen kleinen Keil heraus, um dann auf beiden Seiten, links und rechts die Marken auf das Segel zu zeichnen.
Klebe 6 mm breiten Transfer-Klebefilm auf die Rückseite der schwarzen Panels, lasse aber beim Mittelfalz ein paar Millimeter frei. Lege eine Hälfte des weissen Panels genau über das gut sichtbare Schutzpapier des Tapes und rolle es nach hinten weg. Jetzt das Schutzpapier ganz langsam abziehen und das weisse Icarex zurückfallen lassen.
Nun legst du die linke Seite des weissen Panels auf seine rechte Seite, achte dabei auf genaue Lage für eine gute Symmetrie des Drachens. Ziehe beim zentralen Falz ein kurzes Stück Schutzpapier ab und falte es scharf nach oben.
Jetzt legst du die linke Seite des schwarzen Panels rechts rüber auf das weisse Panel. Mit Gewichten fixieren. Ziehe das Schutzpapier nach oben heraus wiederum sanft und langsam, um die genau ausgelegten Panels nicht zu verschieben. Presse das schwarze Icarex mit den Fingern an, reibe nicht - nur drücken, sonst könnten sich die Panels gegeneinander verschieben.
Das zusammengefügte Segel mit dem profilierten Kielbereich: die letzte Chance für einen Symmetrie-Check.
Sollte der fertige Drachen später im Himmel nach einer Seite tendieren, kannst du durch verschiedene Setup-Anpassungen die Symmetrie korrigieren.
3 die Panels nähen
Die Verstärkungen auf der Rückseite des Drachens:
Bevor es ans Nähen geht, mache die drei Verstärkungen aus je einem selbstklebenden 12 x 20 mm Dacron und zwei selbstklebenden 9 x 40 mm Icarex Stücken bereit. Klebe die Verstärkungen für den unteren Waagepunkt sowie die Z-Line schön mittig auf den zentralen Falz. Sie überlappen das weisse Panel, so sind das drei Lagen Material an diesen Stresspunkten.
Die Mitte der oberen Waage-Befestigung liegt 110 mm über dem Ende des oberen schwarzen Panels oder 104 mm über dem Ende des weissen Panels. Das sind dann etwa 245 mm von der Nasenspitze.
Jetzt nähst du das Segel mit einem Dreifach-Zickzack, z.b. 4 mm breit und 3 mm lang. In der Nähe des Mittelfalzes kannst du die Stichdichte erhöhen, um das Segel an diesen Stresspunkten noch robuster zu gestalten. Aber nicht zu eng, das würde das Segel durch die vielen Perforationen wieder schwächen.
Hier die Vorderseite des Segels, das schwarze Panel liegt vorne:
Die gefalteten Schleppkanten sollten mit möglichst wenig Spannung an das Segel genäht werden. Ein langer Doppel-Zickzack, möglichst geringe Fadenspannung oben und unten, sowie ein Obertransport können dabei helfen.
Dann nähst du die gefalteten Leitkanten (leading edges) mit einem schmalen Dreifach-Zickzack ans Segel, beide unten an den Flügelspitzen beginnend. Eine Naht wird also von der Vorderseite des Drachens her genäht, die andere von der Rückseite.
4 die Leitkanten
Für die Flügelspitzen schneidest du kleine Icarex-Kevlar-Stücke (oder Dacron) 6 x 16 mm und selbstklebende Icarex-Stücke von 10 x 10 mm und 16 x 40 mm. Klebe das kleine Icarex aussen an die Leitkante.
Nun das grössere Icarex mittig scharf falten, das Schutzpapier zurückfalten, das Kevlar oder Dacron so plazieren, dass es am fertigen Drachen 1 bis 2 mm von der Aussenkante der Leitkante zu liegen kommt.
Klebe die obere Hälfte der Endverstärkung an die Leitkante. Benutze den Falz im Patch als optischen Anschlag. Segel drehen und Hinterseite anpressen. Jetzt noch ein 4 oder 5 mm Loch durch alle Lagen und Alles noch einmal gut anpressen.
Die obere Verstärkung bei der Marke an die Leitkante: Da wird das obere Ende des Leitkanten-Rohres sein. Schütze diese Stelle für schonungslose City-Flüge auf Asphalt mit einer zusätzlichen Lage, die du eventuell, von Zeit zu Zeit auswechseln wirst. Die Leitkanten-Ausschnitte sind 9 mm tief und 80 mm lang; 20 mm von der Silbermarke nach unten und 60 mm nach oben.
5 das Heck und die Nase
Baue die Heck-Stabtasche des Drachens aus einem selbstklebenden Stück Dacron von 20 x 50 mm, mittig oder bei 30 mm gefaltet. Darauf kommt nun ein Streifen Dacron von 10 x 40 mm. Das Ganze zuerst auf der Segel-Vorderseite sehr exakt plazieren und andrücken, Segel drehen und hinten anpressen. Jetzt nähst du die Tasche mit zwei geraden Nähten fest.
Die Segel-Vorderseite: Schmelze die Faden-Enden bis ans Segel herunter und drücke sie sofort fest (unterstützt durch Produktplatzierung).
Die Hinterseite des Kielbereichs: Stanze oder schmelze zwei Löcher von 2 bis 3 mm Durchmesser möglichst symmetrisch durch die Stabtasche, hier wird später die Y-Line gehalten, welche wiederum den Kielstab mittig fixieren wird.
Nun zur Nase: Schneide ein selbstklebendes Dacron von 25 x 50 mm mit zwei angefasten Ecken und zwei 5 mm einschnitten, welche je 5 mm vom zentralen Falz liegen. Jetzt das Stück mittig scharf falten, umdrehen, und die beiden oberen Ecken bis zum Mittelfaz hin ebenfalls schön scharf falten.
Falte nun die Hälfte des Schutzpapiers scharf nach hinten und presse die Nasen-Verstärkung von vorne an das Segel. Die drei Falze helfen dir beim exakten Positionieren. Das Segel umdrehen und die Nase hinten hinten fertig anpressen.
Jetzt fixierst du die Nasen-Verstärkung mit einer Geradnaht und machst die vier 3 mm-Löcher. Bereite ein Gummiband vor, mit Flanges an beiden Enden (siehe Flanges weiter unten).
Binde einen Kreuzknoten (Samariterknoten) ins Gummi und ziehe ihn mit kontinuierlichem Zug zu. Die genau platzierten Löcher und die Gummischnur werden den Kielstab exakt in der Mitte des Drachens halten.
Dieses Detail kann man auch mit Waage-Schnur lösen, es ist dann möglich, die Segel-Spannung entlang dem Kielbereich zu justieren.
Mache eine Schnur mit einem scharf angezogenen Pen-Loop, siehe nächstes Kapitel. Starte mit einer Länge um 190 mm. Hier siehst du eine Waageschnur mit natur-weissem Dyneema-Kern.
Fahre mit dem Ende durch den Pen-Loop, welchen du seriös zuziehst, um eine gute Reibung zu bekommen. Siehe die weiteren Schritte dann im Kapitel 7 "Montage des Drachens". Dieses Detail ist prozessicherer als die Gummischnur-Lösung, im urban ninja Drachenbau-Set ist deshalb nur Waageschnur enthalten.
6 die Filzstift-Schlaufen
Einen Flange machen: Greife ein Ende der Schnur mit der Zange und lasse 4 mm frei. Alle Längenangaben für Schnüre in diesem Plan sind brutto angegeben: die Z-Line als Beispiel ist geschnitten 130 mm lang. Nachdem die beiden Flanges geschmolzen und angedrückt worden sind, wird sie netto 122 mm messen, bereit für die Schlaufen.
Für einen schönen kompakten Flange schmilzt du nun die 4 mm gut an und presst das geschmolzene Material mit dem Plastik-Teil des Feuerzeugs sanft gegen die Zange.
Binde nun eine einfache Schlaufe wie dargestellt: hier die Z-Line, welche den Kiel zur Spreize hin ziehen wird.
Lege die Schlaufe um einen leicht konischen Filzstift und ziehe sie zu, bis der Flange am Knoten stoppt.
Jetzt noch kräftig zuziehen, um auch die Stabilität des Knotens zu testen. Solche Schlaufen machen wir direkt an beiden Enden der x-line sowie je an einem Ende der y-line und der z-line. Und eine sehr stark angezogene für das Nasen-Detail.
7 Montage des Drachens
Schlage mit einem kleinen Locheisen oder schmelze mit dem Lötkolben je die 3 mm-Löcher an den drei Verstärkungen entlang des Kiels. Wir machen das gerne im gefalteten Zustand des Segels, gleich paarweise: weniger Arbeit, bessere Symmetrie.
Binde nun die z-Line sowie die beiden Waageschenkel an das Segel, ziehe die Knoten wieder mit dem Filzstift zu, lasse aber die Schlaufen offen, da muss dann noch der Kielstab hindurch.
Das Pigtail endet an beiden Enden in einem Überhand-Knoten, sauber durch Zuschmelzen gestoppt. Schlage nun in die Waage eine Bucht, Pigtail hindurch, anziehen. Benutze die leichteste Waageschnur, die du finden kannst. Die Längen im Plan sind für eine dünne Waageleine angegeben und wenn du schwereres Material verwendest, musst du die ganze Waage und die anderen Schnüre länger vorsehen.
Führe den Kielstab durch die drei offenen Schlaufen der z-line und der Waage, hinein in die Tasche am Heck. Das Bild zeigt die jetzt zugezogene Schlaufe der z-line und die Schlaufe des oberen Waageschenkels. Oben links siehst du die x-line mit der mittigen y-line, der Drachen ist in diesem Bild aufgebaut.
Jetzt kannst du die Gummischnur an der Nase anziehen, indem du zuerst die Schlaufe mit dem Knoten in den aufgeschnittenen Jaco ziehst, dann die zweite Schlaufe.
Das fertige Kielstab-Nasen-Detail, Vorderseite des Drachens. Der Jaco-Standoff-Verbinder ist hier gekürzt, du kannst ihn aber auch ganz lassen.
Hier dasselbe Detail mit der Waageschnur-Lösung:
Spanne die schwarze Schnur, indem du den stark zugezogenen Pen-Loop verschiebst. Hier ist ein Jaco Standoff-Verbinder in voller Länge montiert, der Ring ist aber aufgeschnitten. So ist der Zusammenbau bequemer.
Schneide ein wenig der restlichen Schnur weg, lasse aber ein paar Millimeter übrig, und verschmelze das Ende mit dem Feuerzeug. Dieses kurze Stück ist dann der Griff für das Justieren. Die PVC-Kappe ist optional, sie ist im Bausatz enthalten.
Eventuell wirst du den Kielstab noch ein bisschen kürzen, je Elastizität des verwendeten Segeltuches. Die meisten Tuche werden sich unter Spannung mit der Zeit ausdehnen, speziell wenn das Segel aus Spinnaker-Nylon ist. Nimm also lieber icarex, das ist Polyester.
Je weniger das Segel entlang des Kielbereiches gespannt ist, desto besser. Deshalb bevorzugen wir die "Waageschnur-Lösung", um einfach eine schöne Nullspannung einzustellen.
Schleife und Glätte die oberen Enden der Leitkanten-Rohre. Das Bild hier zeigt die Rückseite des Drachens. Das obere Ende des PVC-Stoppers ist 138 mm vom oberen Ende des LK-Rohres.
Fahre nun die Avia.125 3.1 mm Carbon-Rohre mit den angebrachten PVC-Stoppern von oben in die LK-Ausschnitte und unten an den Flügelspitzen durch die Löcher, bis das obere Ende der Rohre im Bereich der Ausschnitte liegt. Jetzt zuerst die Schlaufe der X-Line, dann den Apa auf das Carbon-Rohr.
Das Rohr wieder nach oben in die Leitkante, dabei X-Line und Apa nachschieben.
Wenn du den Drachen jetzt aufbaust, wird die Schlaufe der X-Line genau auf Höhe der Silbermarke liegen. Das Photo zeigt die Vorderseite des Drachens.
Die Spreize: Weite die Schlaufe der Z-Line grosszügig auf und lege sie doppelt um die Spreize, dann wieder zuziehen. So hast du das neutrale Setup; das ist bei allen unseren Drachen Standard. Mit nur einer Schlaufe wird die Z-Line effektiv länger, mit drei Schlaufen wird sie den Kielstab stärker zu sich hinziehen und ein wenig durchbiegen.
Für harte Flüge auf Asphalt schützt du die beiden Schlaufen mit einem Klebeband, damit die Ummantelung der Waageschnur bei Starts und Landungen nicht aufreibt. Wenn du es perfekt willst, kannst du zwei PVC- oder Teflon-Ringe links und rechts von den Schlaufen auf die Spreize schieben.
Jetzt ist der Drachen fertig zum Aufstellen: Fasse die Spreize fest an beiden Enden, biege sie durch und setze die Enden in die Apa Connectors.
Das erste Setup der Y-Line: benutze am Heck zwei halbe Schläge, um die Y-Line durch die Perforationen um den Kielstab zu ziehen. Die X-Line sollte jetzt unter Spannung stehen und das Segel locker liegen.
Der doppelte halbe Schlag: der erste halbe Schlag der Y-Line hinten am Kiel, und der zweite halbe Schlag. Die Schnur geht auch um den Kielstab herum und zentriert ihn.
Hier die Vorderseite des Drachens, jetzt bereit zum Fliegen. Dies ist die dritte Stelle, die du bei Asphalt- Flügen schützen kannst. Entweder mit einem Tape oder einem länglichen PVC- oder Teflon-Ring um die freiliegende Y-Schnur.
8 Typographie
Zeichne die Nummer mit einem Edding auf beide Seiten des Segels, vorne und hinten. Du kannst die Wirkung am Himmel testen, wenn du zuvor ein Muster ans Fenster hängst und von möglichst weit her betrachtest. Wir lieben fette Comics-Schriften wie "Field Day Filter", immer horizontal gestreckt . Und wählen gerne Ziffern, welche die Orientierung des Ninja-Kites auf seinen wilden Flügen klar anzeigen, auch von hinten gesehen. Es gibt Leute, die ziehen zum Schluss die Kontur der Nummern nochmals mit einem Silber-Marker nach.
Dein aufgedruckter Name dient zur Identifikation deines urban ninjas auf dem bevölkerten Flugfeld, schliesslich sehen alle ninjas gleich aus, das hatte ich jedenfalls einmal gedacht.
9 Flug ohne Wind
Die folgenden Bilder zeigen den urban ninja im Standard-Setup: Er wird bei normalen bis stärkeren Winden auf 60 m parken. In Null- oder Leichtwind-Flügen wird er einen direkten, aber leichten Zug in der Leine entwickeln. Die kurzen Fly Aways oder Dives wird der Drachen mit einer extremen Nose-up-Tendenz durchfliegen, so kannst du ihn dann jederzeit sofort wieder zu dir hin wenden. Der Ninja wird bei einem scharfen Zug bereitwillig nach hinten rollen und sich nach wenigen Metern in einem kurzen horizontalen Glide auffangen. Um solche und andere Moves zu fliegen, gibst du nach einem scharfen Zugimpuls sofort sehr viel Leine.
Mit flacher eingestellter Waage wird dein Drachen agiler fliegen und auf kurze, scharfe Lenkimpulse der Flugleine knackig reagieren. Das ist gut für den urban ninja Flugstil. Das Bild zeigt eine agressive, flache kurze Waage.
Eine ziemlich wichtige Einstellung ist die der Spannung des gesamten Segels. Verkürze oder verlängere die Y-Line, draussen während dem Fliegen, um die effektive Länge der Spreize zu variieren. Das bestimmt direkt die Spannweite des Drachens und die generelle Segelspannung.
Der urban ninja fliegt am Schönsten mit einem wirklich sehr schlaffen Segel, was eine grosse Bauschung erlaubt und den Kielbereich akzentuiert. Zudem wird dieser extrem agile Drachen durch ein lockeres Segel beruhigt, weil so der Luftstrom eine lockere weiche Oberfläche bestreicht, besonders wenn das Icarex ein bisschen knittert. Spanne also die Y-Line nach belieben. Die Bilder zeigen ein eher straffes Segel.
Den Flächenwinkel, die V-Form, des gesamten Drachens stellst du mit der Z-Line ein. Je grösser der Flächenwinkel, umso mehr wird der Drachen geradeaus fliegen wollen.
Lege möglichst viel Dyneema-Spectra-Kabel, z.b. eine zero.6 Flugschnur gut sortiert am Boden aus, befestige sie mit einem Buchtknoten am Pigtail und hebe ab.
Fliege aber nie:
- in der Schweiz: höher als 60 m
- in Deutschland: mit mehr als 100 m Leine
- nahe Flughäfen oder Strassen
- in stürmischem Wetter
- nahe Stromleitungen und Eisenbahnlinien
Geniesse deinen Flug.
Thomas Horvath, Zürich, 2025
Materialien und Gewicht
Wenn du deinen urban ninja Drachen schwerer als in den Specs baust, wird er unruhig und du hast weniger Spass am fliegen. Benutze Icarex, nicht weiche Nylon-Textilien wie Chikara oder ähnliches. Und: durch den scharfen Sound des Icarex-Polyester kannst du deinen ninja nachts in der Dunkelheit besser orten.
Das urban ninja Drachen-Bau-Set
Der schnelle und sichere Einstieg in den Drachenbau und das Fliegen, auch für Kids und Teens: ein komplette Drachenbau-Set mit fertig zugeschnittenen Carbon-Rohren, allen Materialien inkl. Icarex, cnc perforierte Teile, sowie Transferkleber für den Bau deines perfekten urban ninja.
Das mittlere Panel kommt als dimensionale Referenz gefaltet und geschnitten. Die Flugschnur für urbane Flüge ist mit dabei. All das im 1 Meter langen Tube, gut für den sicheren Versand.
the urban ninja ultralight
Wenn du diesen Freestyle-Drachen lieber sofort fliegen als bauen willst, kannst du den urban ninja ul production auch als fertigen flugbereiten Drachen beziehen.
Du kannst für das mittlere helle Panel eine unserer Farben aus der icarex-Palette wählen. Kommt im schwarzen sanddichten Tube, es ist 1 m lang.
urban ninja: the numbers
Die kleine Ausgabe des urban ninja, das perfekte Equipment für rasch mal einen Flug auf Asphalt. Der urban ninja: the numbers kommt mit deiner optionalen Wunschnummer, auch in einigen sehr speziellen Farben und natürlich im kurzen Tube.
Das Copyright
Dieser Drachen Plan ist ausschliesslich zu nicht-kommerziellen, privaten Zwecken freigegeben.
© ch 2025 horvath.ch
Der Inhalt dieser Bauanleitung ist unter creative commons lizenziert:
- Namensnennung des Urhebers
- keine kommerzielle Nutzung
- keine Bearbeitung
2006 bis 2015: www.horvath.ch/
ninja/the_urban_ninja_d.html
seit 2015: www.horvath.ch/de/
der-urban-ninja-drachen-plan
Wenn du planst, mehrere dieser Leichtwinddrachen in einem Workshop zu bauen, nimm bitte Kontakt mit uns auf. Es gibt einfache Konzepte, einen fairen Deal zu finden.
Das Tauschen selbst gebauter urban ninjas gegen andere Drachen oder sonstiges ist nicht gestattet.
Wir sind Mitglied der American Kitefliers Association aka.
Glossar
- adhesive
- klebend, adhäsiv
- attachment
- Befestigung
- bill of materials
- Stückliste, hier das Bild mit den Teilen des Drachens
- bridle
- Waage, wird flacher oder steiler eingestellt
- bridle line
- Waageschnur, dehnungsarmer Kern aus Dyneema/Spectra, mit Polyester ummantelt
- bungi
- Gummischnur
- connector
- Verbinder
- Dacron
- Markenname für Polyester-Segelstoff, im Drachenbau für Verstärkungen am Segel
- dive
- tauchen, hier der schnelle Sturzflug senkrecht nach unten, die Leine ist dabei aktiv gespannt
- fabric
- textiler Stoff
- flange
- Flansch oder hier eine gepresste Schmelzperle
- flatspin
- flache, horizontale Rotation des Drachens an Ort
- flying line
- Flugschnur, für unsere Drachen zwingend Dyneema oder Spectra
- glide
- gleiten, Gleitflug mit meist vollkommen entspannter Leine geflogen
- hardware
- hier die Verbinder wie die Apas und die Jaco-Nase
- Icarex
- Markenname für ein polycarbonat-beschichtetes präzises Polyester-Tuch
- kite
- Drachen, generell
- kite line
- Leine, Flugschnur, bei uns: Kabel
- kite lines
- wichtiges US-Drachenheft mit vielen relevanten Artikeln von 1977 bis 1999
- leader line
- Leader Line, längere Schnur zwischen Waage und Flugschnur, siehe auch Pigtail
- leading edge
- Leitkante, auch Eintritts-Kante
- low wind
- Leichtwind, auch: light wind, gentle breeze, moderate breeze
- light wind kites
- Leichtwind-Drachen, generell für Einleiner-Drachen und Lenkdrachen an zwei oder vier Leinen
- line
- Leine, Schnur, Kabel
- lower black panel
- unser unteres schwarzes Panel
- move
- hier Flugfigur, auch der Move
- nose
- Nase, hier Drachen-Nase
- patch
- Pflaster, in unserem Plan kleine Stücke zur Verstärkung des Segels
- panel
- Paneel, wir verwenden lieber das englische Wort mit dem Plural "panels"
- pigtail
- Pigtail, kurzes Schnurstück an der Waage zur Befestigung der Flugschnur
- Tasche, hier meist Stabtaschen als Verstärkungen am Segel
- reinforcement
- Verstärkung
- sail
- Segel des Drachens
- specs
- Spezifikationen
- spine
- Kielstab eines Drachens
- spreader
- Spreize, hier in unserer synergetischen Konfiguration
- tape
- Band, hier am besten das 6 mm breite 3m 9460 Transfer-Klebeband
- trailing edge
- Schleppkante, auch Austrittskante
- tube, carbon tube
- Rohr, Röhre, Schlauch. In unserem Plan 3-mm-Carbonrohre
- Tube
- unsere schwarzen Tubes, in welchen die Drachen kommen
- upper black panel
- unser oberes schwarzes Panel
- urban
- städtisch. Architektur, Lifestyle etc.
- urban kiting
- Drachenfliegen im städtischen Kontext
- vinyl
- PVC, Vinyl
- white panel
- das weisse mittlere Panel
- wing
- Flügel
- wing tip
- Flügelspitze
- x-, y-, z-Line
- die Zug-Elemente an synergetischen Drachen. Mit ihnen und der Waage wird der Drachen auf unterschiedliche Flug-Charakteristika eingestellt.
- zero wind kites
- Nullwind-Drachen, werden aktiv 3d geflogen und kommen aus dem Drachen-Labor.